Zum 2.Advent 2020
Mit der Liedstrophe für die zweite Adventswoche werden wir auf einen weiteren Aspekt des gelebten Miteinanders hingewiesen. Wir sollen einander annehmen. Das klingt vorschnell betrachtet selbstverständlich. Ist das heute wirklich ein Problem? Wird in der öffentlichen Debatte nicht ständig von Toleranz gesprochen? Es gibt natürlich auch die intoleranten Menschen, die nur ihre Meinung gelten lassen und notfalls mit Tricks und auch Gewalt durchsetzen möchten. Doch wie sieht es mit mir selbst aus? Bin ich einer von den "guten, toleranten" Menschen? Was geht in mir vor, wenn es mal nicht nach meinem Kopf geht? In welchen Bereichen tu ich mir schwer, anderes gelten zu lassen? Jeder hat hier wohl den einen oder anderen wunden Punkt. Wenn es im Lied um die Annahme des/der Anderen geht, dann ist sogar noch mehr gemeint, als nur tolerant zu sein. Es heißt ja, wir sollen einander annehmen, wie der Herr auch uns angenommen hat. Er hat aber die Toleranz bei weitem überschritten, indem er uns nicht einfach so sein ließ, wie wir eben sind, sondern er hat uns seine ganze Liebe geschenkt, die sich an Weihnachten in der Geburt seines Sohnes zeigt. Er will mit uns und für uns sein. Möge es auch uns gelingen, nicht nur tolerant zu sein, sondern unser Herz für die Mitmenschen und an Weihnachten auch für Gottes Sohn neu zu öffnen.
Eine schöne zweite Adventswoche
euer Andreas Bittner