Generalversammlung
Als Vorsitzendem des Feuerwehrvereins oblag Andreas Bittner die Eröffnung der Versammlung mit der Begrüßung der Ehrengäste und er zeigte sich erfreut, endlich wieder eine Versammlung des Vereins „in Anwesenheit aller“ zu erleben. Seinen Rückblick auf 2022 nach der Totenehrung begann er statistisch: Der Feuerwehrverein hatte am Jahresende 2022 insgesamt 320 Mitglieder, erfreulicherweise ist die Mitgliederzahl inzwischen wieder auf 327 gestiegen mit 98 Aktiven in der Wehrmannschaft. Große öffentliche Veranstaltungen wie zuletzt 2019 die Sonnwendfeier mußten erneut coronabedingt ausfallen.
Das Vereinsleben konnte trotzdem „auf Sparflamme“ weiterlaufen mit mehreren Besprechungen der Vereinsführung und zwei Nachmittagstreffen der Feuerwehr-Senioren. 2023 sehe er als hoffentlich wieder „normales“ Vereinsjahr, wobei der Feuerwehrverein die aktive Wehr bei den Arbeiten für und im Rahmen des Kreis-Jugendfeuerwehrtages im Juli unterstützen werde und die Vorarbeiten für die Sonnwendfeier im Juni schon begonnen haben. Eine Herausforderung werde es sein, für beide zeitlich nah aufeinander folgende Großveranstaltungen Helferinnen und Helfer zu finden, die eventuell bei beiden Veranstaltungen mithelfen können.
2022 war noch „coronageprägtes“ Einsatzjahr
Stephan Ebeling resümierte als 1.Kommandant das Einsatzjahr 2022 insgesamt „coronageprägt“, da bis zum Sommer noch Einschränkungen den Übungs- und Ausbildungsbetrieb beeinträchtigt haben und Einsätze nur „unter verschärften Bedingungen“ möglich waren. Lockerungen boten wenigstens danach wieder in gewissem Rahmen die Möglichkeit zu Belehrungen und Übungen in Anwesenheit. Gleichgroß wie im Vorjahr ist die Wehrmannschaft mit 98 Aktiven - mit 22 Frauen in der aktiven Wehr und 15 Jugendlichen. Von den Einsätzen her sei 2022 jedoch schon wieder beinahe ein „Normaljahr“ gewesen.
Mit 34 Einsätzen mehr als 2021 bei insgesamt 146 Alarmierungen gab es 625 Einsatzstunden mehr bei insgesamt 3174 Einsatzstunden. Als Vergleichszahl nannte Ebeling die offizielle Zahl an Alarmierungen aller Feuerwehren in der Gemeinde in 2022, die bei 187 Einsätzen lag. Einzeln aufgegliedert gab es 37 Brandeinsätze, 88 Technische Hilfeleistungen und weitere Einsätze zu sonstigen Hilfeleistungen. Erfreulicherweise konnten bei den Einsätzen mehrere Personen aus Notlagen gerettet oder befreit werden, aber auch vier Tote gehören hier zur Statistik. Und es gab einige „besondere“ Einsätze, auf die Stephan Ebeling genauer einging.
„Säulenabsturz“ und Gefahrguttransporte
Die gute Zusammenarbeit mit anderen Hilfsorganisationen zeigte ein „Säulenabsturz“ am Vorbau eines Supermarkts, bei dem das THW die Wendelsteiner Feuerwehr fachlich unterstützen konnte. Und sowohl auf der A6 wie an der A9 und der A73 gab es spektakuläre LKW-Brände, bei denen es auch um Gefahrgut als Transportgut ging mit besonderen Vorsichtsmaßnahmen. Gut geklappt habe zudem die Zusammenarbeit der Feuerwehren auf Landkreisebene, was sich beim Brand auf dem Campingplatz in Roth-Wallesau gezeigt habe oder sogar über den Landkreis hinaus bei Bränden auf Freiflächen im trockenen Sommer.
Ebenso erfreulich sei, daß trotz bekannter Einschränkungen staatliche Fortbildungen stattfinden und Aktive der Wendelsteiner Feuerwehr an verschiedenen Lehrgängen teilnehmen konnten im Bereich des Atemschutzes, als Drehleitermaschinist und in „klassischen“ Fortbildungsangeboten. Ein großer Erfolg war zudem die „Lange Nacht der Feuerwehr“ mit Einsatzvorführungen auf dem FFW-Hof und Informationen zur Arbeit der Feuerwehren. Jetzt stehe im Juli im dritten Anlauf der „Kreis-Jugendfeuerwehrtag“ auf dem Gelände des hiesigen Gymnasiums an, wobei sich hier alle Feuerwehren im Gemeindegebiet bei Planung und Betreuung miteinbringen.
Dank an die Gemeinde, die Feuerwehrführung und vor allem an die Familien
In seinen Dank für die Unterstützung bei allen Feuerwehraufgaben schloß Stephan Ebeling den Feuerwehrverein ebenso mit ein wie die Gemeinde und die Landkreisführung der Feuerwehr. Ein besonderer Dank galt zudem allen Aktiven und deren Angehörigen: „Kein Einsatz ist wie der zuvor und wir wissen nicht, was genau uns am Einsatzort erwartet. Mit diesem Wissen eine uns nahestehende Person ausrücken zu lassen, zeigt großes Vertrauen in die gute Ausbildung und die Arbeit unserer Aktiven“ beschloss er seine Ausführungen. Der folgende Kassenbericht von Thomas Reger fand viel Lob und den Antrag der Kassenprüfung auf Entlastung.
Für die Gemeinde dankte 3.Bürgermeister Dr. Jörg Ruthrof allen Aktiven in der Stützpunktwehr wie im Verein für deren Engagement nicht nur im letzten Jahr und auch den Angehörigen für deren Geduld und Verständnis. Corona habe keine Rücksicht genommen auf die Zahl und Art der Einsätze und allein die Beispiele der „besonderen“ Fälle auf den Autobahnen haben gezeigt, wie wichtig eine gute Ausbildung und Einsatzbereitschaft der Feuerwehren ist. Er zeigte sich überzeugt, daß die Feuerwehren in der Gemeinde einen sehr guten Kreis-Jugendfeuerwehrtag vorbereiteten und damit zugleich gute Gastgeber im Namen der Gemeinde seien.
Lob für gute Zusammenarbeit der Feuerwehren
Christian Mederer hatte als Kreisbrandrat ein „Heimspiel“: Er dankte „seiner“ Wendelsteiner Wehr für den guten inneren Zusammenhalt als Hilfsorganisation wie auch für die gute Zusammenarbeit mit allen Feuerwehren in der Gemeinde. Viele wichtige Entwicklungen und Themen werden am besten auf dieser Entscheidungsebene „im Hintergrund“ besprochen. Daß dies notfalls auch Diskussionen erfordere und generell die Bereitschaft für Lösungen, zeige wie entscheidend die gute Zusammenarbeit der Wehren in einer Gemeinde ist, um bei einer Alarmierung am Einsatzort als einzelne Wehr wie auch gemeinsam mit anderen erfolgreich zu helfen.
Auch er würdigte die Vorbereitungen zum Kreis-Jugendfeuerwehrtag: Diese Institution sei ein über den Landkreis hinaus wichtiges Ereignis für die positive Außenwirkung der Freiwilligen Feuerwehren in Bayern, um junge Leute als Feuerwehrnachwuchs zu gewinnen und damit auch die Zukunft der Feuerwehren selbst zu sichern. Neuwahlen beschlossen die Versammlung: Bei den regulären Wahlen zum Schiedsgericht wurden Rebekka Rieger, Max Böckenhaupt und Luca Oedt neugewählt und Sabine Wagner sowie Dr. Jörg Ruthrof bestätigt. Birgit Mederer (neu), Franz Pschera und Rainer Ramsauer wurden für das Amt der Kassenrevisoren bestätigt. (jör)