Feuerwehr und Rettungsdienst simulieren realistische Waldbrandübung zur Vorbereitung auf die Hitzeperiode
In den frühen Morgenstunden des 20.04.2024 trafen sich die Einheiten des gemeinsamen Feuerwehr Hilfeleistungskontingent Mittelfranken-Süd um eine fiktive, überörtliche Großschadenslage zu beüben. Das Hilfeleistungskontingent setzt sich aus 26 Feuerwehrfahrzeugen aus den Landkreisen Roth und Weißenburg-Gunzenhausen, sowie der Stadt Schwabach und 5 Versorgungsfahrzeugen des Bayerischen Rote Kreuz (BRK) zusammen. Die Einsatzstärke beträgt rund 120 Hilfskräfte, die für ca. 36 Stunden autark agieren können.
Durch die Erfahrungen bei der Flutkatastrophe im August 2002 wurde ein Konzept zur länder- und staatenübergreifenden Katastrophenhilfe, sowie überregionalen Katastrophenhilfe erstellt, woraus sich auch das Hilfeleistungskontingent Mittelfranken-Süd bildete. Anders als bei gewöhnlichen Einsätzen rückt dieses Kontingent nur bei Großschadensereignissen und erst nach wenigen Planungs-tagen aus. Sowohl die mitfahrenden Fahrzeuge, als auch die Personalstärke je Fahrzeug sind bereits vorab festgelegt und sind aufgrund der Versorgung und Logistik auch strikt einzuhalten.
Bereits am 07.04. und 10.04.2024 wurden die Teilnehmer des Hilfeleistungskontingents durch eine Mitteilung über die fiktive Übungslage informiert. Hohe Temperaturen von 40°C oder mehr führen zum heißesten Sommer seit langen und längere Trockenperioden begünstigen Waldbrände, die eine ernsthafte Gefahr für die Menschen, aber auch Tier- und Pflanzenwelt darstellen. Die Bevölkerung wird für Waldbrände sensibilisiert und Handlungsempfehlungen werden ausgesprochen. Am 13.04.2024 folgten dann die nächsten fiktiven NEWs, dass die ersten schweren Waldbrände ausgebrochen seien und auch in der Oberpfalz bereits mehrere hundert Quadratmeter Waldfläche in Flammen stehen und zahlreiche Rettungskräfte beschäftigen. Ein Übergreifen der Flammen auf weitere Regionen sei nicht auszuschließen. Die Löscharbeiten gestalten sich sehr schwierig, da an der Brandstelle akuter Löschwassermangel herrscht und Gebiete teils schwer zugänglich sind. Durch den Landkreis Amberg-Sulzbach wurde aufgrund der sich weiter ausbreitenden Waldbrände der Katastrophenalarm ausgerufen, woraufhin sich die verantwortlichen Kontingentführer zur Planung trafen. Die teilnehmenden Einsatzkräfte bekamen, wie im Realfall auch, keine weiteren Informationen zu Einsatzlage und Einsatzgröße.
Am Samstagmorgen trafen sich dann alle Fahrzeuge des Hilfeleistungskontingents am Feuerwehrgerätehaus der Freiwilligen Feuerwehr Wendelstein. Während das Führungsfahrzeug der Feuerwehr Wendelstein als sogenanntes Vorauskommando bereits zum fiktiven Schadensort losfuhr wurden die verbleibenden Einsatzfahrzeuge in die vordefinierten Züge eingeteilt. Nach einer kurzen Lagebesprechung machte sich auch das Kontingent als geschlossene Kolonne auf den Weg nach Amberg-Sulzbach. Nach der circa 2-stündigen Fahrt konnte gegen 10 Uhr die Waldbrandübung beginnen. Neben dem Aufbau von langen Förderstrecken zum Schadensort, stand die Waldbrandbekämpfung im Fokus. Im Laufe der Übung breitete sich zum einen der Brand auf das angrenzende Dorf aus, wodurch hier schnelles Handeln gefragt war, zum anderen ereignete sich ein fiktiver Waldunfall, den es abzuarbeiten galt. Aufgrund der realen Wetter Gegebenheiten wurde die Übung vorzeitig, aber dennoch erfolgreich beendet und der Heimweg angetreten. Auf dem Heimweg wurde als letzte Übungsmaßnahme das Betanken aller Fahrzeuge des Hilfeleistungskontingent vorgenommen, bevor auf halbem Rückweg in einer Gastwirtschaft eingekehrt wurde, um sich bei allen Einsatzkräften mit einem Essen zu bedanken und den Abend gesellig ausklingen zu lassen.